Dienstag, 12. Juni 2012

12.6.
Unterwegs nach Hause ... weg sind sie ... :-( 
Große Verabschiedung in Vohwinkel. Dann fahren wir nach Düsseldorf zum Flughafen. Stundenlanges Ticket-ausdrucken ... und ein kleines Problem an der Waage. 4 Kilo Übergepäck bei Martha (wer hätte das gedacht). Leider sind alle anderen Koffer schon eingecheckt. Also bekommt jeder eine Jeans und ein T-Shirt oder eine Tüte Gummibären von Martha - und alles ist gut. Noch eine letzte Zigarette - und dann noch einmal - ein letztes Mal - Abschied nehmen. Bye, bye, tot ziens. 
Wir sehen uns in Namibia!!






Montag, 11. Juni 2012

11.6.
Ein letztes Mal sitzen wir zusammen an einem Tisch (immer dieses um einen Tisch sitzen :) ) und werten den gesamten Besuch aus. Smileys für Essen, für Gastgeber, für Unterbringung und Organisation. Nur mehr Zeit zum Durchschnaufen hätte man gern gehabt, die Samstage hätten frei sein sollen für Ausflüge und Relaxen - das ist in Namibia auch so. Auch wir Organisatoren wissen längst, dass wir uns im Programm ein wenig übernommen haben - aber fast scheint es so, als müsse das so sein, immer wieder, jedes Mal.
Ein bunter Abschlussabend in Cronenberg: wir hätten uns die Sonne des Begrüßungsfestes gewünscht, aber auch der Regen tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Der guten Stimmung, der Abschiedsstimmung ... Verabredungen werden getroffen, für ein nächstes Mal - in Wuppertal oder Keetmanshoop. 
Wir haben viel geschafft: die Partnerschaft neu belebt, da sind wir dieses Mal sicher! Haben unsere Stadt näher kennen gelernt, staunen, was in der Stadt so alles passiert. Aber wir haben auch viel über Namibia gelernt, über die Lebensweise unserer Geschwister im fernen Süden. 
Also alle Ziele erreicht, alle erschöpft, glücklich - und noch gesund, das ist das Wichtigste. Das Gefühl der Geschwisterschaft im Glauben an den einen Gott ist stark, auch wenn wir wissen, dass es in den nächsten Monaten wieder abnehmen wird. Doch wir waren uns sehr nah, haben Vieles verstanden. Und wissen gleichzeitig, dass es immer noch viel mehr Fragezeichen als Antworten gibt. Ein Grund mehr also, die Partnerschaft lebendig zu halten.












Sonntag, 10. Juni 2012

Fronleichnamwochenende im CVJM-Haus Walbrecken
Zwischen Wiesen und Kühen wohnen wir sehr idyllisch und verpflegen uns teilweise selber. Sicher, als wir vor vielen Monaten überlegten, dass das gemeinsame Kochen gemeinschaftsfördernd sein könnte, wussten wir nicht, wie angestrengt wir inzwischen alle sind. Aber allein ein deutsch-namibisches Pfarrer-Gulasch ist schon ganz schön viel wert.
Jetzt ist noch mal Zeit für inhaltliches Aufarbeiten. Was haben wir gesehen? Wie gehen wir mit den  Herausforderungen des demografischen Wandel in Deutschland um. Noch einmal: warum gehen Eure Senioren ins Altenheim? Liebt Ihr Eure Eltern nicht? In Kleingruppen erklären wir.
In Kleingruppen teilen wir auch immer wieder die Bibel. Immer wieder beglückende Momente, wenn wir finden, dass die Bibel auch für unsere heutigen so unterschiedlichen und so gleichen Lebenskontexte relevant ist. 
Was ist gleich in Namibia und in Deutschland - und was ist ganz anders? Wo verändert sich was? Mit wachsendem Lebensstandard und einer steigenden Bildung sieht eine Familienplanung auch in Namibia plötzlich nur noch zwei Kinder vor. Auch Namibia ist "mittendrin" im demografischen Wandel.
Am Schluss freuen wir uns gemeinsam über ein Sieger-Deutschland im Spiel gegen Portugal. 

 Welche Stationen haben mir gut gefallen und wo habe ich noch Fragen?

Vorstellen der einzelnen Besuche - denn nur die Namibier waren überall dabei :-)



 Diskussionen um die Bibel, die namibische und die deutsche Flagge, den Partnerschaftsschal von 2009


Immer kleiner wird die arbeitende Bevölkerung in D., immer größer die Anzahl der Rentner, die mit versorgt werden müssen.



Idyllisch ...
06.06.
alpha e.V. - Jugendliche in Vorbereitung auf ihr Berufsvorbereitungsjahr, die Schwierigkeiten in der Schule hatten. In verschiedenen Phasen können sie ausprobieren, ob ihnen Holz eher liegt oder vielleicht die Metallverarbeitung. Die Gäste sind beeindruckt davon, wie gut man sich kümmert und wie wichtig Disziplin ist. Beeindruckt aber auch davon, dass sich eine Herausforderung vom demografischen Wandel in Deutschland auch bedeutet, möglichst viele junge Menschen gut auszubilden.

Nachmittags dann in die Vereinte Ev. Mission. Im Archiv erfahren die Keetmanshooper, dass ihre Stadt in drei Jahren Geburtstag hat. 




Nebenan im Projekt Wohnen an der Wupper sind die Deutschen Gruppenteilnehmerinnen fast noch beeindruckter, als die Namibier. Menschen in unterschiedlichem Alter, die gemeinsam in eigenen Wohnungen wohnen, den Garten gemeinsam pflegen, Geburtstage zusammen feiern. Privatsphäre, die eigenen vier Wände, mit Gemeinschaftsanschluss. Ein spannendes Lebenskonzept, das zurzeit auch neue Projekte initiiert. Auch ein Mehrgenerationenprojekt ist geplant.



05.06.2012
Das Bornscheuer-Haus in Wuppertal-Langerfeld garantiert ein selbstbestimmtes Wohnen mit Versorgungssicherheit im Bedarfsfall. Warum nehmt Ihr Eure Eltern nicht bei Euch auf, wenn sie nicht mehr allein wohnen können oder wollen, die Frage kommt immer wieder auf. Weil den Deutschen ihre Privatsphäre wichtig ist - den Älteren und auch den Jüngeren ... immer wieder versuchen wir, unsere Lebenskonzepte zu erklären. Aber so etwas wie Privatspähre, und wie wichig uns das ist, das ist natürlich nicht so leicht zu erklären. Vor allem, wenn dagegen ein Lebenskonzept von "extended family" steht - viele Generationen, die eng miteinander leben und sich oft gegenseitig die wichtigesten Freunde sind.
"Eure Senioren leben aber im Luxus". Altersgerechtes Wohnen, barrierefreie Badezimmer, alles durchdacht, die Namibier sind beeindruckt. Es gibt eine Senioren-WG - einzelne Appartments mit einem Gemeinschaftsraum. Auch für die Menschen im Umfeld gibt es Angebote, die ein geselliges Miteinander ermöglichen.





Fotos: Johannes Heider und Barbara Scheer

Am späten Nachmittag dann führt Familie Irle die namibischen Delegation durch Elberfeld und das Luisenviertel. Ludy Kisting muss noch "nachsitzen" im Presbyterium Elberfeld-West, das sich mit dem Pfarrgemeinderat der katholischen Nachbarn trifft. Ökumene mehrdimensional - und Übersetzung bis spät in die Nacht durch Pfarrer Christian Nell-Wunsch.



Montag, 4. Juni 2012

04.06.
Früh starten heute alle Richtung Ronsdorf ins Diakoniezentrum. Berührend ist die Stunde, in der die Alten und die Jungen gemeinsam Lieder singen. Das gefällt allen.


Im Diakoniezentrum gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten von Betreuung im Alter: sowohl stationäre als auch ambulante Pflege und Betreuung und auch Tagespflege. Für unsere namibischen Partner ist das spannend - aber undenkbar für die eigenen Familien. Wenn Mutter oder Vater Hilfe im Alter brauchen, dann teilen sich entweder die Kinder die Pflege (die Senioren werden "herumgereicht", verbringen eine Zeit bei einem Kind und dann beim nächsten), ein Enkelkind gibt seinen Job auf und die anderen unterstützen die Familie, die die Pflege übernommen hat. Allerdings ist Personal in Namibia ganz üblich: auch die Kinderbetreuung und die schweren Arbeiten im Haushalt werden in einigermaßen gut situierten Familien immer durch Hauspersonal übernommen.
In Ronsdorf gibt es eine Kooperation mit dem Kindergarten. Alt und Jung profitieren von einander.



Fotos: Rosemarie Würzbach

Sonntag, 3. Juni 2012

03.06. Sonntag in den Partnergemeinden

Willem war heute mit im Gottesdienst in der Friedhofskirche und hat dort die Abendmahlsfeier geleitet und den Segen gesprochen. Die Kommunikation mit dem Organisten und der Gemeinde hat super geklappt, obwohl Willem die Liturgie auf Nama gesprochen hat. Das war ein Stück gelebte weltweite Ökumene.

 



Ludy Kisting war in der Neuen Kirche zum Abendmahlsgottesdienst. Dass der kleine Sohn der Gastfamilie am Abendmahl teilenehmen durfte, hat ihn sehr verwundert. 
Presbyterin Silvia Fischer hat zu Ehren des namibischen Gastes eine Ausstellung von Fotos aus Namibia aufgehängt. Ludy ist ganz gerührt und freut sich, die Missionskirche aus Keetmanshoop in der Neuen Kirche zu sehen und die vielen Fotos aus seiner Heimat.